Mittwoch, 3. März 2010

Fantastischer Februar

Das Leben auf Grobunn verläuft in seinen Bahnen.Nach wie vor ist es ziemlich kalt. Das ewige Einpacken vor dem Hinausgehen bin ich langsam etwas leid, aber die Landschaft im Sonnenschein ist ein warer Genuss! Die Løipen hier in der Umgebung werden regelmäßig neu aufgefahren. Weil mir die Abhängigkeit vom Auto in dieser Gegend, speziell in der kalten Jahreszeit, etwas zu schaffen macht, habe ich neulich ausprobiert, mit den Skiern den nächsten größeren Ort zu erreichen. Und es hat geklappt!! Endlich autark :)

Neben viel Bewegung an der frischen Luft vertreibe ich mir die Arbeitsfreie Zeit mit malen und ganz viel Leserei, überwiegend auf Norwegisch. Im April möchte ich am Sprachtest für Einwanderer teilnehmen und vor alle im schriftlichen muss ich meine Kenntnisse in den nächsten Wochen noch ausbauen, um zu bestehen. Und selbstverständlich ist jeder Sprachfortschritt auch von Vorteil bei der Arbeit. Eine der Schülerinnen hat neulich einen Brief geschrieben. Darin berichtete sie, dass sie von den Praktikantinnen nun auch schon viel besser verstanden würde als noch vor einem halben Jahr … und das hat mich gefreut!!







An einem unglaublich kalten Freitag hat mich die Lærlingsgruppe eingeladen, mit nach Røros zu fahren, um den alljährlichen Markt zu besuchen. Dieser war nicht
so beeindruckend: Im Menschengetummel wurde allerlei Ramsch angeboten. Aber die alte Bergbaustadt selbst hat mich mit ihren Holzhäuschen und dem zu besichtigenden Kupferwerk ganz entzückt!


















An einem der freien Wochenenden bin ich nach Deutschland geflogen, um meine Oma in der Reha zu besuchen. Der Kurzaufenthalt hat mich ziemlich verwirrt, aber im Großen und Ganzen unwahrscheinlich gutgetan.





Mit den Schülern haben wir allerlei schöne, den Alltagsrahmen sprengende und daher sehr willkommene Dinge unternommen.

Ein einem unserer allwöchentlichen Jungen- und Mädchenabende durfte ich z.B. die Männermannschaft nach Hamar zum Kinobesuch sowie Pizzaessen begleiten. Und als im Stall Not am Mann war, haben die tierbegeisterte Nora (eine der Schülerinnen) und ich dort ausgeholfen. An einem der "Turdage" sind wir an den Mjøsa gefahren und über das dicke, schneebdeckte Eis gewandert. Die Freude an dem Ausflug wurde etwas getrübt, als wir zurückkamen und unsere allerliebste Kuh notgeschlachtet im Stall lag und ihr Kälbchen völlig verwirrt eine Ersatzmami finden musste. Das Arme!

Um einiges lebendiger war der Tag der Karnevalsfeier. Zum Thema „Maskenball“ wurde im Vorfeld fleißig gebastelt, dekoriert und allerlei Köstlichkeiten vorbereitet, sodass wir ein prachtvolles Fest feiern konnten. Mit (alkoholfreiem) Sektempfang, Fingerfood, Musik, Tanz und traditionell norwegischem Gebäck, den Fastelavensbollern.

























































































In der letzen Februarwoche hatten die Schüler Winterferien. Ena, eine der Mitarbeiter Grobunns, hat für diese Zeit eine Reise ins Fjellheim (Bergheim) mit Skifahrt und Seminar organisiert. Einige unserer Schüler, Jugendliche von anderen Camphills sowie jede Menge Mitarbeiter und Praktikanten (Inklusive mir) haben sich aufgemacht, um fünf Tage lang intensiv miteinander zu erleben. Ein Teil des Programmes bestand aus Uteliv (Draußenleben). Den Tag über ging es trotz Temperaturen bis zu -36°C hinaus in den Schnee zum Ski-oder Schlittenfahren. Zur Lunchzeit wurde stets ein Feuer angezündet, auf dem wir unsere Pausenbrote grillten und Saft sowie Kaffee kochten. Morgens und abends haben wir uns im großen Kreis getroffen, um uns Themen wie Individualität, Identität und Rechte auseinanderzusetzen. Diese wunderbare Woche voller Gemeinschaftsgefühl wurde abgeschlossen mit Tanz am letzen Abend. Während der heimischen Akkordeon-Verein musizierte, wurde so mit so einer Offenheit miteinander getanzt, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe!

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