Mittwoch, 2. September 2009

A gardener's work is never at an end...

Montag: Sindre ist krank (Schweinegrippe??), Helena noch auf dem Weg von Trondheim, ihrer Heimatstadt, nach Grobunn. Eivind arbeitet schon die ganze Zeit nicht mit. Bleiben noch Erika und Tord. Die am Freitag geerntete Zitronenmelisse ist nun trocken. Wir packen sie in Tüten und begeben uns in den Kräutergarten, um mehr Melisse zu ernten und die Fächer im Trockenraum erneut zu füllen. Dann ist es auch schon Zeit, Lunch vorzubereiten. Ihr glaubt gar nicht, wie motivierend es ist, wenn die beiden so gut mitarbeiten!! Langsam glaube ich das Gefühl dafür zu bekommen, wie ich die beiden am besten einbinden kann.

Aber der Schein trügt. Nachmittags, das Wetter ist schon ziemlich deprimierend (es regnet die ganze Zeit und kalt ist es auch), möchte Tord einfach nicht wieder in seinen Arbeitsklamotten schlüpfen, geschweigedenn uns zur Holzarbeit begleiten. Ein wenig Optimismus schöpfe ich, als Erika mich auch ohne Tord in den Scheune begleitet - aber ich kann sie nicht lange zur Arbeit ansporenen. Das Mädchen, was sonst so gut wie nie spricht, fragt mich die ganze Zeit "Wo ist Tord?" und ich sage nur wieder und wieder" Der möchte uns nicht helfen.". Die Antwort befriedigt sie ertaunlicherweise nicht und so stellt auch sie nach kurzer Zeit ihre Arbeit ein und verschwindet aus meinem Sichtfeld. Nun gut, keiner soll zur Arbeit gezwungen werden. Also arbeitet Anne alleine weiter. Und kommt beim Holzhacken ganz schön ins Schwitzen!

Dienstag: Der Morgen beginnt spitzenmäßig, denn der liebe Tord kann sich mal wieder nicht anziehen, weil irgendetwas an seiner Hose nicht in gewohnter Weise vorzufinden ist. So lange, wie er braucht, möchte auch Erika warten. Ich aber nicht. Also gehe ich schon mal alleinen raus und beginne, Unkraut zu zupfen. Eigentlich den ganzen Tag. Tord und Erika setzen sich irgendwann zwar dazu, aber der Arbeitseinsatz lässt zu wünschen übrig. Als ich für fünf Minuten verschwinde, um einen Spaten zu holen, stößt Erika auf die Kamille. Die Pflänzchen lassen sich so wunderbar einfach jähten!
Nach Feierabend buddelt Anne also Plänzchen für Pflänzchen wieder ein. Ausnahmsweise wurde das "Unkraut" glücklicherweise mit Wurzel entfernt. Und weil der Boden so nass ist, denke ich, die Kamille wird trotz des Zwischenfalls weiterleben.

Mittwoch: Die Sonne scheint! Nachdem Zitronenmelisse in Tüten gepackt, Basilikum geerntet, gewaschen, von den Stielen entfernt und (mit der Unterstützung von Erika und Tord!) im Trockenraum untergebracht ist, geht es wieder zum Unkraut zupfen!!

Seht, wie gut der Garten jetzt aussieht!









Nach unseren Mittwochstreffen mit Christiana schnappe ich mal wieder meinen Turnschuhe und weil es nicht regnet, kann ich es das erste Mal seit Tagen wieder wagen, im Wald zu laufen, ohne komplett einzumatschen. So schnell wie heute bin ich seit Wochen nicht mehr gelaufen! Es tut gut zu wissen, dass das noch geht!

Als ich wiederkomme, ist Larissa schon dabei, unser Abendessen vorzubereiten. Wir machen Bratlinge aus Steckrüben, dazu eine Reispfanne mit Zwiebeln, Blumenkohl, Pilzen und frischen Kräutern. Das Beste: Stechkrüben, Zwiebeln sowie Kräuter wachsen hier auf Grobunn, der Blumenkohl kommt von Nachbarhof Alm und die Pilze sind selbstgeplückt aus dem Wald!

Donnerstag: Mal wieder steht das Unkraut auf dem Arbeitsplan!!
Tord ist krank und wird von seinen Eltern abgeholt. Als ich mit Erika im Kräutergarten bin, fängt sie an zu weinen, weil ihr Arbeitskumpane nicht da ist. Ich bin gerade dabei, sie in den Arm nehmend zu trösten, als Sindre immer noch kränkelnd, aber freudig, dazukommt. In Anwesenheit von ihm ist Erikas Welt dann wieder in Ordnung. Es ist erstaunlich: So gut wie heute hat Erika noch nie mitgearbeitet. Wirklich erfreulich!
Nach einem kühlen Herbsmorgenbeginn wird es später sogar richtig warm. Und während wir draußen sind, zählen wir fünf Gänseschwärme , die über unsere Köpfen hinweg nach Süden fliegen. Sindre wüscht ihne jedesmal einen gute Tour!

Nachmittags arbeiten wir noch ein weinig im Holzschuppen. Dalia müssen die Abläufe erklärt werden, nebenbei brauchen die Lehrlinge Anweisungen. In meinem Kopf herrscht das völlige Srachchaos! Denken auf Deutsch. Teils englische, teils französische Kommunikation mit Dalila. Und dazu kommt der norwegische Austausch mit den Lehrlingen. Immerhin, der Umgang mit der Axt gelingt mir immer besser!!

Heute Abend versuchen Anja, Dalila und ich eine Lerngruppe zu veranstalten, um derer beider Frustarationsrate im Norwegischnterricht ein wenig zu senken. Ich bin gespannt...

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